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13. März 2020: Im ganzen Schulgebäude ertönen Jubelschreie, Eltern telefonieren hin und her, überforderte Lehrkräfte halten inne: Der erste Corona-Lockdown ist ausgerufen. Toilettenpapierhändler, Fitnessinflucencer, Nudelhersteller, sie alle wissen noch nicht, was ihnen bevorsteht.

Zur gleichen Zeit in Hannover:  Überforderte Politiker beenden eine Konferenz, deren Ergebnisse nicht nur im Lehrerzimmer des AMG, sondern auch in manchen Klassenräumen im Livestream verfolgt wurde. Eine Konferenz, die in die Zeitgeschichte eingehen wird. Eine Konferenz, die erst die erste von vielen sein wird. Eine Konferenz, die neue Standards setzen wird. Nichts danach ist mehr wie davor. Nur das weiß zu diesem Zeitpunkt in Hannover noch niemand. Eine Zeitenwende hat begonnen: die Zeit vor dem 13. März und die Zeit danach.

Der 13. März 2020, ein Freitag, der 13., der nicht nur bei Abergläubischen ungute Erinnerungen hervorbringt. Hätte jemand an diesem Tag erzählt, dass zwei Jahre später immer noch gegen genau diesen Virus gekämpft wird, die Schulen ein Jahr später immer noch für fast ein halbes Jahr schließen mussten und dass die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler einmal sehnsüchtig darauf warten würde, endlich wieder zur Schule gehen zu dürfen, hätte man ihn für verrückt erklärt. Treffen mit drei Freunden, das sonntägliche Kuchenessen bei den Großeltern und der Schulbesuch sollten von nun an ein Privileg sein.

Und jetzt, zwei Jahre später, scheint die Pandemie endlich überwunden und das, obwohl die Infektionszahlen höher denn je sind. Doch eine neue Zeitenwende ist längst da: Krieg mitten in Europa. Die 20er bleiben ein Jahrzehnt der Krisen, ein Jahrzehnt der Zeitenwenden, ein Jahrzehnt, das sich nicht an Gegebenes hält.

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