Der Bundestagsabgeordnete Alexander Bartz spricht mit Schülern des AMG aus dem Jahrgang 12.

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Der 38 Jahre alte SPD-Bundestagsabgeordnete Alexander Bartz aus Vechta ist im November 2022 für Falko Mohrs in den Bundestag nachgerückt. Dort vertritt er seitdem den Wahlkreis Cloppenburg-Vechta neben Silvia Breher (CDU). Am 5. Juni hat Bartz das AMG Friesoythe besucht und stand den Politik-Prüflingen aus dem Jahrgang 12 für eine Diskussion zur Verfügung. Und danach auch noch der magnus. für ein Interview.

Mit dem Läuten des Gongs begann die Doppelstunde, in der Bartz die Politik Prüflinge des AMG (Jahrgang 12) besuchte. Zunächst stellte sich der Bundestagsabgeordnete Bartz vor und schilderte seinen beruflichen Werdegang. “Ich hätte mir nach meinem Abitur nie vorstellen können, dass ich einmal Berufspolitiker werde”, erzählte Bartz den Schülern. Denn eigentlich wollte er Journalist werden und studierte ein paar Semester Jura. Nachdem er feststellte, dass dies nicht das Richtige für ihn sei, entschied Bartz sich für ein duales Betriebswirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Marketing und Tourismus bei der Höffmann Touristik GmbH in Vechta. Danach arbeitete er in verschiedenen Unternehmen im Bereich Marketing und wurde 2021 schließlich Citymanger der Stadt Dinklage. Im September trat Bartz für die SPD bei der Bundestagswahl an und verpasste den Einzug ins deutsche Parlament um 0,2%. So landete er auf Platz 2 der “Nachrücker-Liste” der SPD. Im November 2022 konnte Bartz dann endlich in den Bundestag nachrücken.

Nach der kurzen Vorstellung von Bartz begann der spannende Teil des Besuchs. Der Bundestagsabgeordnete stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler des AMG Friesoythe. Als Erstes ging es um das Thema Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel sowie Gewerbe. Alle waren sich einig, dass noch viel Luft nach oben bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sei. Danach fragte eine Schülerin nach den Herausforderungen, denen Bartz sich in seiner Zeit im Bundestag bereits stellen musste. Bartz erzählte von dem Gefühl der Überforderung während der ersten Wochen im Berliner Politikbetrieb und dass er sich viel Wissen in kurzer Zeit zu seinen Fachthemen im Wirtschaftsaussschusss und Ausschuss für Digitales aneignen musste. Aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stelle eine stetige Herausforderung dar. Auch bundespolitische Themen kamen bei den Fragen nicht zu kurz. Es ging um Wärmepumpen, Atomkraftwerke, den Ukraine-Konflikt und um die Organspende. Auf die Frage, wie Bartz in der Politik gelandet sei, berichtet er von seinem Politik-Leistungskurs. Dort sorgte eine engagierte Lehrerin dafür, dass sich die Schüler jeden Tag in den Nachrichten über das aktuelle Geschehen in der Politik informierten. So kam es auch dazu, dass Bartz alle Wahlprogramme der Parteien las und schließlich die größte Überschneidung bei der SPD vorfand. Durch den Eintritt bei den Jusos nahm seine politische Karriere zunächst auf kommunaler Ebene seinen Lauf. Bartz ist seit 2021 auch Mitglied im Stadtrat von Vechta.

Theo Krone aus dem Jahrgang 12 meinte, dass der Besuch von Bartz sehr gelungen gewesen sei. Bartz sei sehr gut über alle Themen informiert gewesen und sei auch keinen Fragen ausgewichen. Bartz habe klar Stellung bezogen und “nicht drum herum geredet”. Auch Politik-Lehrer Herr Weisenstein war von der Doppelstunde begeistert: “Der Besuch war sehr ergiebig.” Es sei sehr schön, wenn ein Bundestagsabgeordneter den Schülern aus der Praxis berichten könne, wie zum Beispiel beim Thema Energiegesetz. Der Besuch von Bartz knüpfte an die Berlin-Fahrt des Jahrgangs 12 mit den Politik-Prüflingen an, die in Berlin schon ein Gespräch mit Silvia Breher (CDU) im deutschen Bundestag geführt haben. Frau Klitsch, ebenfalls Politik-Lehrerin am AMG, erklärte, dass die Schüler so von beiden politischen Seiten einen Einblick in die Politik erhalten konnten.

Im Anschluss an die Diskussion mit den Schülern aus dem Jahrgang 12 stellte sich Bartz noch einem Interview mit magnus.-Redakteur Mattis Düvel.

magnus. Was macht ein BWLer in der SPD? Hätte er nicht besser in die FDP gepasst?

Alexander Bartz Man hätte sicherlich auch in der FDP anfangen können seine politischen Wurzeln zu setzen. Aber prinzipiell ist Wirtschaft und SPD nicht etwas, was sich grundsätzlich ausschließt. Die SPD macht eine Menge für die Wirtschaft und wird auch durchaus als wirtschaftliche Kraft wahrgenommen.

magnus. Wie haben Sie sich in den Berliner Politik-Betrieb eingefunden? Sind Sie mittlerweile gut angekommen?

Alexander Bartz Mittlerweile weiß ich, wie Berlin funktioniert und auch wie das Abgeordnetenleben funktioniert. Durch den Kaltstart im November 2022 war der Anfang natürlich schwer, aber nun ich habe ich mich gut eingefunden. Jetzt kann ich mich auch voll und ganz meinen Fachthemen widmen.

magnus. Was sagen Sie jungen Menschen in diesen Krisenzeiten vor dem Hintergrund von Inflation, dem Ukraine-Konflikt und der Klima-Krise, um den Mut nicht zu verlieren?

Alexander Bartz In den letzten Jahrzehnten hatten wir immer Krisen und sind da immer gut herausgekommen. Wir sind ein sehr innovatives Land und haben Konzepte mit Politik sowie Wirtschaft entwickelt, um der Krise herauszukommen.

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