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Am 13. März 2020 wurde der erste Corona Lockdown ausgerufen und seitdem hat sich einiges geändert. Während des Lockdowns wurde das Ausüben einiger Sportarten in den hiesigen Sportvereinen komplett auf Eis gelegt oder einige Trainingseinheiten fanden komplett virtuell statt. Partys wurden abgesagt und man durfte sich nur noch mit einigen wenigen Freunden in kleinen Gruppen treffen. Aber wie hat eigentlich die Corona-Krise den Umgang mit Freunden und Hobbys verändert? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich mit einigen Schülern und Lehrern des AMGs gesprochen, um euch über die Vor- sowie Nachteile der Corona-Krise zu berichten. Hinweis: Die Interviews wurden zu redaktionellen Zwecken zum Teil gekürzt oder im Wortlaut verändert.

“In der ersten Lockdown-Phase war ich vermehrt joggen, was ich vorher nur sporadisch gemacht habe, aber jetzt hatte ich mehr Zeit dafür und so konnte ich ein halbes Jahr lang mehrmals in der Woche joggen. Das ist leider wieder ein bisschen weniger geworden und der Fitnesszustand ist nicht mehr so wie zu der damaligen Zeit. Außerdem habe ich ein paar Fitness-Abo online ausprobiert. Das war mal für eine gewisse Zeit was, weil es eine Möglichkeit war, im Wohnzimmer Sport zu machen, mir persönlich hat es auf Dauer aber nicht zugesagt, vor dem Tablet z.B. Yoga zu machen. Durch die Corona-Krise habe ich aber jetzt auch angefangen Tennis zu spielen und das mache ich jetzt schon seit einem Jahr. Vor allem konnte man dabei zu zweit oder auch zu viert im Team trainieren, ohne die Abstandsregeln zu verletzen.

 
Der Umgang mit Freunden war natürlich eine lange Zeit sehr eingeschränkt. Wenn ich mich vorher mit mehreren Freundinnen zu einem Abend getroffen habe, sind diese Treffen dann leider in der Zeit völlig ausgefallen und ich habe dann etwas in kleinerem Kreis gemacht, zum Beispiel habe ich mich mit einer oder zwei Freundinnen getroffen, am liebsten draußen, wenn das Wetter dies zugelassen hat. Außerdem habe ich häufiger dieselben Freundinnen getroffen und mich so auf einen kleineren Kreis beschränkt. Der Kontakt mit entfernteren Freunden hat eher eingeschränkt stattgefunden und konnte aber durch Video-Calls wenigstens etwas gehalten werden. Da hat sich dann jeder ein Getränk und was zu knabbern vor den Bildschirm gestellt, um ein paar nette Stunden zu verbringen, aber den persönlichen Kontakt konnte dies natürlich nicht ersetzen. Trotzdem bleiben mir die Gruppen-Video-Calls erhalten, da man sich jetzt mit der Technik auskennt und so mit Freunden in Kontakt bleiben kann, die weiter weg wohnen. Ich bin aber ganz froh darüber, dass ich mich endlich wieder mit meinen Freunden aus dem direkten Umfeld privat treffen kann.”

Frau Vaske, Lehrerin am AMG

“Mein Umgang mit Hobbys hat sich durch die Corona-Pandemie sehr stark verändert. Ich spiele Tischtennis und bin ebenfalls als Betreuer einer Jugendmannschaft tätig. Von jetzt auf gleich war kein Training mehr möglich, da die Halle durch den Landkreis gesperrt wurde. Auch wenn mittlerweile die Corona-Situation wieder Training zulässt, ist das Training, was wir machen können, anders als vorher. Ständiges Masketragen, Abstandhalten und weitere Schutzmaßnahmen sind bei uns alltäglich, weil wir vorsichtiger geworden sind. Ich habe auch das Gefühl, dass sich die Stimmung allgemein verändert hat, da man ständig die Pandemie im Hinterkopf hat und sich nicht richtig „ausleben“ kann.

Der Umgang mit Freunden hat sich hingegen wenig verändert. Zwar war zwischenzeitlich ein direktes Treffen nicht immer möglich, aber diese Zeiten konnten wir gut überbrücken. Und als wir uns wieder treffen durften, haben wir dann natürlich einige Sachen, z.B. Geburtstage, nachgeholt. Während wir am Anfang der Pandemie noch sehr vorsichtig waren, hat sich nach und nach die Stimmung und der Umgang miteinander wieder normalisiert und es ist alles ungefähr so wie vorher.

Ich würde also sagen, dass es in beiden Bereichen zeitweise große Einschränkungen gab. Wie man damit umgegangen ist, ist aber unterschiedlich. Hobbys waren zum Teil einfach nicht möglich, weil die Beschränkungen Indoor-Sportarten wie Tischtennis lange Zeit nicht zuließen und man dadurch in gewisser Weise den Kontakt zum Hobby verloren hatte. Mit Freunden hingegen hat sich der Umgang wenig verändert, weil es relativ früh wieder erlaubt war, sich zu treffen und alles, was man verpasst hatte, nachgeholt werden konnte.”

Hendrik Bergfeld, Schüler aus dem Jahrgang 11

“Viele Hobbys sind bei mir ausgefallen, zum Beispiel mein wöchentliches Schwimmtraining. Das ging vor einem halben Jahr dann erst wieder los. Der Klavierunterricht lief über eine Videokonferenz weiter, so konnte ich dann einfach von Zuhause aus lernen. Dabei gab es dann auch manchmal kleine technische Schwierigkeiten. Jetzt freue ich mich umso mehr, dass ich wieder Unterricht in Präsenz habe. In der Corona-Krise habe ich dann auch angefangen Tennis zu spielen. Das ging nur im Einzelunterricht und vor 4 Monaten konnte ich dann auch endlich mit dem Training in der Gruppe beginnen.

Während der Corona-Krise habe ich meine Freunde kaum gesehen und konnte mich nur ein paar Mal mit meiner Freundin treffen. Ich war in dieser Zeit viel zuhause und vor allem im Garten, da die Kontaktbeschränkungen schon sehr einschränkend waren. Um den fehlenden persönlichen Kontakt zu kompensieren, haben wir uns dann als Klasse meistens vor den Videokonferenzen unterhalten. Dabei hatten wir eine Menge Spaß. Jetzt kann ich mich wieder regelmäßig mit meinen Freunden treffen.”

Julia Block, Schülerin aus dem Jahrgang 7

“Die Corona-Krise hat meine Hobbys total ausgebremst. Das Tanzen wurde komplett eingestellt und auch meine Tätigkeit als Fußballtrainerin einer Mädchenmannschaft wurde auf Eis gelegt. Aufgrund der hohen Inzidenzen wurden Fußballspiele komplett abgesagt. Das hat dazu geführt, dass unser Training auch abgesagt wurde, und so war der Start in die neue Saison dementsprechend ernüchternd. Beim Tanzen waren wir in einer relativ großen Gruppe, aber wegen den Beschränkungen wurde das komplett eingestellt. Als wir uns dann wieder treffen durften, hatte sich die Gruppe bereits dezimiert. In der Folge löste sich dann auch unsere Tanzgruppe auf und das war natürlich nicht so schön. Viele hatten sich in der Zwischenzeit neue Hobbys gesucht, so wie ich auch. Ich habe meine beiden Hobbys komplett eingestellt und habe mit dem Fahrradfahren sowie Laufen angefangen. Hier gibt es keine Einschränkungen und man kann auch alleine Sport machen. 

Während der Corona Krise war der Kontakt mit meinen Freunden eingeschränkt. Teilweise waren die Corona Maßnahmen so extrem, dass ich den Kontakt zu einigen Freunden verloren habe, was mich natürlich sehr traurig gemacht hat. Auf der anderen Seite haben sich natürlich auch Freundschaften gefestigt und vertieft. Abends habe ich zum Beispiel mit meinen besten Freunden telefoniert und Hausaufgaben gemacht. Ein weiterer Vorteil während des Lockdowns waren die Videokonferenzen. Davor war man schon mit ein paar anderen Mitschülern online, so konnte man sich unterhalten und hat sich mit Menschen unterhalten, mit denen man sonst wahrscheinlich nie so ins Gespräch gekommen wäre. Das ersetzt zwar keine Freundschaften, aber die Erfahrung war es definitiv wert.”

Lara Jüdiges, Schülerin aus dem Jahrgang 12

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