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Ein digitales Türschild, das für Schulen eine Marktlücke schließen könnte? So zumindest heißt es in einem Artikel der Münsterländischen Tageszeitung. Was genau steckt dahinter? Antworten auf diese Frage und noch vieles Weiteres bietet einem die AG von Herrn Baran, welche jeden Freitag in der 7./8. Stunde im Raum 133 stattfindet und sich mit der Umsetzung von technikbezogenen Ideen der AG-Mitglieder beschäftigt. So vielversprechend die Aussage der MT auch klingen mag, trifft die Behauptung ins Schwarze oder wurde doch nur ein wenig überspitzt?

Aufbau und Konzept der Arbeitsgemeinschaft

Doch zuerst muss man wissen, wie die AG aufgebaut ist und wie gearbeitet wird. Die Schüler haben sich in drei Gruppen unterteilt; die erste Gruppe baut ein ferngesteuertes Auto, die zweite kümmert sich um eine automatisierte Bewässerungsanlage für die Garten-AG und die dritte beschäftigt sich mit dem digitalen Türschild. Im letzten Schuljahr drehte sich die AG tatsächlich nur um das Türschild, dieses Jahr wurde das Spektrum jedoch erweitert und jetzt sind auch die beiden anderen Projekte in Arbeit.
Im Raum herrscht stets eine lockere und spaßige Stimmung, was jedoch nicht heißt, dass wenig gearbeitet wird. Ganz im Gegenteil, die Mitglieder sind meist ununterbrochen in ihrem jeweiligen Projekt vertieft und die Lautstärke im Raum bleibt angenehm, da die Gespräche innerhalb der Gruppen in behaglicher Lautstärke stattfinden. Somit wird die AG von den Mitgliedern auch als Hobby und weniger als Unterricht angesehen. Teamwork ist ein wichtiges Element, um Erfolge zu verzeichnen, doch es wird auch viel in Einzelarbeit erreicht, solange jedes Gruppenmitglied etwas Konkretes zu tun hat. Einige Schüler sprechen davon, dass sie sich ihr Technikwissen aus eigenem Interesse im Internet angeeignet haben, was sich bei der Umsetzung der Projekte als sehr hilfreich erweist. Notfalls wissen die Freunde schon eine Lösung, so zumindest formulieren es die Mitglieder. Ebenfalls geht der AG-Leiter Herr Baran quer durch den Raum und zwischen den verschiedenen Gruppen herum, um ihnen bei Ratlosigkeit, technischen Problemen oder der Suche nach Inspiration eine Hilfe zu bieten, damit die Endergebnisse der Werke möglichst erfreulich ausfallen. Doch was hat es mit den besagten Werken auf sich?

Das ferngesteuerte Auto

Und damit kommen wir schon zu den hochgepriesenen Technikstücken, welche in der AG konzipiert und erstellt werden. Das erste Projekt ist das ferngesteuerte Auto. Die Basis des Autos bildet das „Lego Technic 42122 Jeep Wrangler“-Set. Wie der Name schon sagt, ist es ein Lego-Jeep, jedoch ist dieser an sich nicht fernsteuerbar. Da kommt die erste Gruppe ins Spiel – sie hat das Ziel, das Fahrzeug mit einer eigens erstellten Verbindung per Handy oder auch per Computer steuerbar zu machen.
Doch wie weit ist das Projekt bisher vorangeschritten? Laut Aussagen der Beteiligten steht das Grundgerüst, die Elektronik hingegen ist größtenteils noch in Arbeit. Dennoch sind die ersten Erfolge schon zu sehen – die Reifen bewegen sich, jetzt muss man sich aber noch um die Steuerung kümmern. Um diesen Punkt zu erreichen, arbeitet die Gruppe seit Anfang des Schuljahres am Jeep. Um nicht ständig neue Einzelteile zu kaufen, werden auch oft Teile im schuleigenen 3D-Drucker gedruckt, die dreidimensionalen Modelle hingegen zu erstellen, ist eine weitere Herausforderung.

Die Bewässerungsanlage für die Garten-AG

Apropos Herausforderungen – ebenfalls wird an einem Projekt gearbeitet, was nicht nur dem Aneignen von technischem Wissen zugutekommt, sondern auch einer anderen schulischen Arbeitsgemeinschaft: der Garten-AG.
Im Grundkonzept ist die Bewässerungsanlage ein Wasserschlauch mit Löchern, aus dem Wasser schießen soll. Für den nötigen Druck und dem Funktionieren der Anlage sorgt eine Wasserpumpe. Die Software ist bereits fertig und somit ist einer der wichtigsten Aspekte für die Gruppe abgehakt. Bis zum jetzigen Stand wurde ca. ein dreiviertel Jahr an der Bewässerungsanlage gearbeitet. Nicht mehr viel fehlt für die Vollendung des Projektes, doch man muss sich auf alles einstellen, denn laut den Gruppenmitgliedern treten bei jedem Fortschritt wieder weitere Probleme auf. Das typische Beispiel wäre der Moment, wenn man etwas fertigprogrammiert hat und man beim Ausprobieren der Funktion auf vorher nicht dagewesene Fehler stößt. Eine Aussage, die auch auf die anderen Gruppen und deren Projekte zutrifft, vor allem auf das Türschild-Team, welches bereits am längsten an der Umsetzung seiner Idee arbeitet.

Das digitale Türschild

Das Türschild selber ist ein kleiner Kasten, der vor den einzelnen Räumen in der Schule aufgehängt wird. Er soll rechts das jeweilige Fach anzeigen, welches gerade in diesem Raum unterrichtet wird und links die Lehrkraft. Auch ist er auf den Vertretungsplan eingestellt und kann sich somit in Echtzeit aktualisieren, um den Schülern möglichst schnell und einfach einen Überblick über den Stundenplan zu geben. Dies ermöglicht ein sogenanntes „E-Inc Display“, welches beispielsweise auch bei E-Books verwendet wird.
Doch würde das Türschild tatsächlich eine Marktlücke schließen? Naja, Potenzial dazu hat es jedenfalls, denn das Türschild macht das Schulleben um Einiges leichter, beispielsweise die schnelle und problemlose Kommunikationsweise mit den Schülern.
Ebenfalls weiß man noch nicht, was die Zukunft bringt – das Konzept kann stets weiterentwickelt werden und somit nochmals mehr Probleme lösen.

Zu guter Letzt folgt die berüchtigte Fragerunde mit den Mitgliedern der AG

Was macht dir an der AG Spaß?
„Mir macht das Umsetzen von Ideen, das Lernen von Befehlen und das Sehen von Ergebnissen Spaß.“ – Anton, 8. Jahrgang

Ist die AG besonders anstrengend bzw. fordernd?
„Anstrengend nicht, aber ab und zu ein wenig kompliziert. Man muss es manchmal nur einmal erklärt bekommen.“ – Jan Pyplo, 8. Jahrgang

Denken sie sich einen Slogan zur AG aus!
„Die bessere Freitags-AG“ – Herr Baran, AG-Leiter

Wieso wolltest du dir die AG einmal anschauen?
„Hier sind relativ viele Freunde von mir, ich kenne Herrn Baran ein wenig und ich bin ziemlich technikinteressiert.“ – Thies Block, kein echtes AG-Mitglied

Was ist das Lustigste, was du in der AG erlebt hast?
„Einmal wollte ein Freund und ehemaliges Mitglied der AG etwas sehr Fragwürdiges 3D-drucken, ich sag lieber nicht was genau.“ – Timo, 8. Jahrgang

Hast du Verbesserungsvorschläge?
„Nein, alles ist da. Gute PCs, vieles wird einem zur Verfügung gestellt, guter Raum und toller Lehrer.“ – Aaron, 7. Jahrgang

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