Am AMG wählt man ähnlich wie an anderen Schulen

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Soll ich wählen gehen? Wenn ja, wen soll ich überhaupt wählen? Welche Ideen zur Gestaltung meiner Zukunft vertrete ich eigentlich und welche nicht? All diese Fragen beschäftigen die junge Generation doch gerade jetzt, wenn auch eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre im Raum steht. Eine geeignete Möglichkeit, für diese jungen Schülerinnen und Schüler ihre politische Meinung zu präsentieren, stellen die Juniorwahlen dar, welche in diesem Jahr zu den Landtagswahlen in Niedersachsen stattgefunden haben – auch an unserer Schule. Die Juniorwahlen sind auch für Parteien wichtig, die zukünftige Wählerinnen und Wähler anwerben möchten, da sich diese, vor allem bei den weniger konservativen Parteien, oft im jüngeren Altersbereich aufhalten.

Große Plakate hängen an den Glastüren zu den Gebäuden mit wichtigen Informationen und im Wahllokal in Raum 042 sind Trennwände aus Pappe und kleine Wahlurnen aufgestellt. Vor dem Raum stehen die Wählerinnen und Wähler Schlange und die Wahlhelfer teilen fleißig Stimmzettel aus. Im Rahmen der Juniorwahl wurden am AMG so manche Merkmale einer tatsächlichen Landtagswahl nachgestellt. An diesem Ereignis nahmen die Schülerinnen und Schüler mit einer Wahlbeteiligung von 59,4% teil, also nur ungefähr 10% mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten. Das sind 16,6% weniger als bei der letzten Juniorwahl zu den Bundestagswahlen 2021 an unserer Schule. Bei dem diesjährigen Ergebnis der Zweitstimmen am AMG hatte die SPD mit 26,6% der Stimmen die Nase deutlich vorne. Die CDU allerdings lag mit 19,0% definitiv weiter hinten und ist somit im Gegensatz zur Juniorwahl letzten Jahres keine Konkurrenz mehr für die SPD. Die FPD war der CDU außerdem mit nur 0,2% Abstand auf den Fersen. Auch Die Grüne mit 10,7% war von der AfD mit 0,5% Unterschied dicht gefolgt. Bei den sonstigen Parteien führte Die Linke mit 5,6%.

Mit einem Anteil von 28,9% der Erststimmen wäre laut den Schülerinnen und Schülern Pia van de Lageweg von der SPD in den Landtag eingezogen. Sie war Lukas Reinken jedoch nur mit 2,5% überlegen, welcher bei den allgemeinen Landtagswahlen in Niedersachsen im Wahlkreis Cloppenburg-Nord gewählt wurde. Die Erststimmen der Juniorwahl an dieser Schule haben ebenfalls ergeben, dass sich Imke Haake von der FDP mit 25,1% bei den beiden führenden Bewerbern befand. Sowohl Begüm Langefeld (Grüne) als auch Andreas Altergott (AfD) waren davon mit sehr großem Abstand entfernt, beide kamen jeweils auf zirka 8% aller Stimmen. Gleiches galt auch für Kreszentina Flauger (Linke), die nur 3% der Stimmen erhielt.

Mit Blick auf die niedersachsenweiten Juniorwahlen und die Wahlen zum niedersächsischen Landtag fällt sofort auf, dass die Schülerinnen und Schüler des AMG häufig die FDP wählen, jedoch hatten Die Grünen bei den Ergebnissen (Erstimmen) der Juniorwahlen des gesamten Bundeslandes und bei den Landtagswahlen in Niedersachsen deutlich besser abgeschnitten als die FDP. Der Stimmenanteil der AfD war zudem bei jeder Wahl auf mehr als 10% gestiegen. Insgesamt verteilten sich die gewerteten Stimmen bei den “richtigen” Landtagswahlen, anders als bei den Juniorwahlen, eher konzentrisch auf die Parteien SPD und CDU. Eindeutig erkennbar ist aber, dass die jungen Wählerinnen und Wähler der Juniorwahlen sich in ihrem politischen Stimmungsbild nur mit wenigen Abweichungen einig sind.