Quelle: Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Albertus-Magnus-Gymnasiums Friesoythe

Bildquelle: Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Albertus-Magnus-Gymnasium

Lesedauer: 4 Min.

,,Bemüht euch nicht, reine Verstandesmenschen zu sein, sondern trachtet
danach, gute Menschen zu werden.“


Das ist nur eines der vielen Zitate von Albertus Magnus, die verteilt in unserer Schule an den Wänden hängen. Viele von euch kennen ihn nur in Bezug auf unseren Schulnamen und wissen nicht, wieso und besonders
wann unsere Schule nach ihm benannt wurde. Genauso wenig ist den meisten über die Geschichte unserer Schule bekannt. Dabei ist diese viel interessanter, als so mancher denkt.


Vor dem Zweiten Weltkrieg war unsere Schule nämlich eine höhere Bürgerschule, ausschließlich für Jungen. Diese war nach dem Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört. Obwohl der Unterricht 1947 mit zwei Klassen in einer Baracke auf dem Hansaplatz wieder aufgenommen wurde, konnte erst im Oktober 1949 das Schulgebäude neu bezogen werden.

Am 14. März 1950 beschloss der Friesoyther Stadtrat einen Antrag für eine Umwandlung der städtischen Mittelschule in eine Oberschule. Diese Überlegung geschah, da die Schüler nach Cloppenburg fahren mussten, um dort ihre Reifeprüfung ablegen zu können. Der Antrag wurde jedoch vom niedersächsischen Innenminister Wegmann abgelehnt, da die Schule für die Umwandlung finanziell nicht allzu gut aufgestellt war.
Fünf Jahre später stellte der Stadtrat am 22. November erneut einen Antrag, da sich die finanzielle Lage der Schule aufgrund einer Änderung der Schulgesetzgebung, bei der das Land Niedersachsen die Personalkosten beispielsweise für die Lehrer übernahm, verbesserte. Dieser wurde auch erfolgreich am 1. Februar 1957 angenommen, sodass im Ostern des Jahres die Umwandlung der Klassen 5 und 6 erfolgen konnte. Wegen der stark ansteigenden Schülerzahl wurde 1960 der 1. Bauabschnitt gebaut. Dieser war zweigeschossig und bot Platz für acht Klassen- und einige Nebenräume.

Im Herbst 1962 fand eine Elternversammlung , bei der über den Namen der Schule entschieden wurde, statt. Ein Jahr später wurde aus dem „Gymnasium in Friesoythe“ das heutige „Albertus-Magnus-Gymnasium“ Friesoythe. Die Mehrheit entschied sich für den heiligen Albertus Magnus, da sich Albertus im 13. Jahrhundert damit auseinandergesetzt hat, wie man sich als Persönlichkeit entwickeln und welche Werte man sich aneignen sollte.

,,Er war ein vielfältig interessanter Mann, der auf vielen Themengebieten geforscht hat.”

– Thomas Orth

Im gleichen Jahr wurde der 2. Bauabschnitt, dreigeschossig und mit naturwissenschaftlichen Fachräumen, gebaut und eingeweiht. 1964 wurden dann die ersten 18 Abiturenten und Abiturientinnen entlassen. 1966 kam der 3. Bauabschnitt dazu, der ebenfalls dreigeschossig war und Platz für insgesamt 15 Klassenräume, einen Musikraum, einen Werkraum, zwei Kunsträume und einen großen Mehrzweckraum bot.
Ende der 60er-Jahre wurde unser Sportplatz in der Willohstraße und im Juli 1971 unsere heutige Sporthalle eingeweiht. 1976 wurde die Oberstufe auf das jetzige Kurssystem umgestellt. Durch den Anstieg, sowohl der Schülerzahlen als auch des Lehrerpersonals, entstand der 4. Bauabschnitt, wofür die alte Stadthalle und die alte Jugendherberge abgerissen wurden.
Der 4. Bauabschnitt enthielt weitere 10 Klassenräume, eine Bibliothek, die bis vor ein paar Jahren noch in dem jetzigen Computerraum vor Herrn Rutsches Büros war, ein Lehrerzimmer und den Verwaltungstrakt. 1989 wurde dann der heutige Musiktrakt mit zwei Musikräumen und mehreren Nebenräumen fertiggestellt.

Trotz der ansteigenden Größe unserer Schule, fehlte immer noch ein überdachtes Pausenareal für die vielen Schüler. Aus dem Grund gab es auch mehrere kleinere Proteste der damaligen Schüler. 1994 stimmte der Landkreis Cloppenburg dem Vorschlag, ein Pausenareal zu bauen, zu. Somit fand ein Wettbewerb für die Gestaltung des heutigen Forums statt. Als dann die Gewinner feststanden, akzeptierte der Kreistag am 24. Juni 2003 deren Gestaltungsidee. Unser Forum wurde schließlich am 17. März 2006 erfolgreich eingeweiht.

Zwei kleine Nebenfakten:
Ungefähr dort, wo jetzt das Fahrradgeschäft gegenüber von Tameling steht, befand sich mal eine Kneipe. Sie hieß ,,Zur Rampe“, da bei dem jetzigen kleinen Weg zwischen Hanneken und dem Fahrradgeschäft damals Bahngleise lagen und dort eine Rampe für den Viehtransport vorhanden war. Und diese Kneipe wurde auch gerne von damaligen Schülern in den Freistunden besucht.

Das heutige Laurentius-Siemer-Gymnasium in Ramsloh war ursprünglich eine Außenstelle unserer Schule und ist erst seit dem 1. August 2007 eine eigenständige Schule, aber auch nur für die Jahrgänge 5-10.

Es steckt also viel mehr hinter dem jetzigen Albertus-Magnus-Gymnasium als man denkt und wer glaubt, dass unsere Schule nicht noch weiter wächst, täuscht sich, denn schon jetzt wird fleißig daran gearbeitet, das ehemalige Polizeigebäude voraussichtlich im März dieses Jahres fertigzustellen. In den nächsten Jahren ist auch der Abriss des 1. Bauabschnittes und die Sanierung des 2. Bauabschnittes geplant.

*Alle angegebenen Bilder stammen aus der Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Albertus-Magnus-Gymnasiums Friesoythe aus dem Jahre 2007

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