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Gastkommentar von Luna Krause

Homo- und Transphobie, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Allgemeinen sind Alltag. Das klingt dramatisch und viele denken nun vielleicht: ,,Hierzulande passiert sowas ja nicht‘‘, doch damit verschließen sie unbewusst die Augen vor dem Hass in unserer Gesellschaft, den ich fast alltäglich erlebe. Diskriminierung, Hass und Anfeindungen, weil ich bin, wie ich bin, dunkel gekleidet, Regenbogen-Tasche und gefärbte Haare.

Ich finde es sehr wichtig, dass darüber aufgeklärt wird, gerade an Schulen, gerade gegenüber jungen Menschen, weshalb ich mich an die magnus. gewendet habe.

In Bremen wurde mir hinterhergerufen: ,,Ritzi Ritzi, Aua Aua, gib mir deine Emo-Power.‘‘ An der Schule wird mir fast täglich ,,Emo‘‘ hinterhergerufen. In Oldenburg: ,,Geh mal zur Schule, du verstehst die Welt nicht!‘‘ Alles im Vorbeigehen oder Vorbeifahren, ohne den Willen auf eine Konversation und ohne den Willen, meine Ansicht zu verstehen.

Die letzte Sache, die mir hier am Hansaplatz passiert ist, war, dass mir bei der Bushaltestelle von einer Gruppe hinterhergerufen wurde ,,Die soll vergast werden, so wie die Juden!‘‘, ,,Da kommt mein Großvater in mir hoch, wenn ich sowas sehe‘‘. Ich frage mich, was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht, wenn sie sich von jemandem, der eine Regenbogentasche trägt, angegriffen fühlen. Was in Menschen vorgeht, wenn sie Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Erscheinungsbilds oder ihrer Religion verurteilen. Die Welt ist bunt, die Gesellschaft jedoch größtenteils nicht.

Mir droht in 11 Ländern die Todesstrafe und in 69 Ländern bin ich kriminell, weil ich trans und lesbisch bin. Weniger schlimm, aber noch lange nicht gut ist es in Deutschland: Ob in der Großstadt oder im Dorf, sind Menschen wie ich regelmäßig Feindseligkeiten ausgesetzt. Wir alle, Cis-Menschen, Hetero-Menschen*, queere Menschen* und alle anderen, müssen daher zusammen gegen diese Unterdrückung kämpfen. Gegen Diskriminierung zu sein reicht nicht, es muss sich konsequent dagegen eingesetzt werden, sei es das Ansprechen, das Verfassen von Texten, das Ansprechen im Klassenraum. Ich fordere hiermit alle auf, sich gegen JEDE Art von Diskriminierung einzusetzen, dafür reicht es auch schon, sich in der Schule klar gegen Rassisten, Homophobe, Antisemiten und Menschen, welche andere unterdrücken, zu stellen und die Unterdrückten demnach auch zu schützen.

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