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Erst seit 27 Jahren gibt es sie, doch ein Leben ohne sie ist nicht zu denken: Smartphones. Das meistgekaufte ist wohl das Samsung, doch das teuerste ist ein Apple iPhone, das mehr als 1.499 Euro kostet! Früher waren sie nur zum Telefonieren, heute haben sie alle möglichen Apps, Funktionen und Chats. Jugendliche verbringen mehr Zeit am Handy als beim Lesen oder Spielen. Viele Apps wie Snapchat, Instagram oder YouTube verschwenden die Zeit Jugendlicher und können sogar zu Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität und Übergewicht führen. Französische Psychologen haben deswegen die sogenannte 3-6-9-12 Regel entwickelt: Kein Fernsehen schauen unter 3 Jahren, keine eigene Spielkonsole vor 6, Internet nutzen nach 9 und soziale Medien erst nach 12. Dass diese Regeln eingehalten werden, ist nur selten der Fall. Um Genaueres dazu herauszufinden, haben wir eine Umfrage in den Klassen 5 bis 9 durchgeführt und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Diese Umfrage wurde mithilfe meiner tollen Freundin und Redakteurin Stella Kononenko
(8b) durchgeführt.
Die Ergebnisse der Umfrage

Wie man sieht, ist das Apple IPhone eines von den beliebtesten Marken, besonders in den älteren Klassen. Viele kaufen Apple, weil sie sagen, dass die Kamera besser ist. Deswegen kaufen viele auch Samsung, weil sie alles andere besser finden.

Fast alle besitzen in der ganzen Familie einen Laptop oder Computer, besonders in den älteren Klassen. Sehr überraschend ist, wie viele in ihrem Zimmer einen Fernseher besitzen. Was wir zur Zeit nicht bemerkt hatten, war, dass der ganze 9. Jahrgang dieses Jahr ein IPad bekommt. Zur Zeit der Umfrage hatten glücklicherweise noch nicht alle ein IPad.

Je jünger die Klasse, desto jünger waren sie, als sie ihr erstes Handy bekommen haben. Besonders bei den älteren Klassen sieht man den Unterschied. 62 % haben erst mit 10 oder 11 ihr erstes Handy bekommen und nur 8 % mit 6 oder 7: Bei der 5.Klasse ist es um 10 % gestiegen.

Obwohl die Jüngeren ihre Handys früher bekamen als die Älteren, nutzen besonders die 9. Klassen die Handys sehr lange. 14 % nutzen ihre Handys mehr als 6 Stunden pro Tag.
Allgemeines zur Handynutzung
Wie man sieht, ist das Handy ein nicht so einfaches Thema. Seit Corona steigt die Handyzeit an und immer mehr Jugendliche werden handysüchtig. Laut einer Studie aus 2024 von Bitkom nutzen Kinder Smartphones immer früher. Seit 2014 sind die Zahlen von 6-7-Jährigen um fast das Dreifache gestiegen. In 2014 waren es ungefähr 20 %, 2024 schon 59 %, die ein Handy nutzen. Bei den 8-9-Jährigen ist dies auch gleich. Laut der Studie nutzen 16 % der 6-7-Jährigen sogar täglich ein Smartphone und 39 % der 8-9-Jährigen. Schon bei 6- und 7-Jährigen sind Smartphones, Laptops und Tablets normal. Laut einer Befragung von Jugendlichen von der BBC haben mehr als 28 % der 10-Jährigen ein Social-Media-Profil, 46 % der 11-Jährigen und 51 % der 12-Jährigen. Was Kinder und Jugendliche häufig im Internet sehen, sind Sachen wie Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Krieg allgemein, Konflikt in Gaza und Israel, Flucht und Vertreibung, Armut und Krankheit.
6 von 10 Jugendlichen wollen nicht mehr ohne Internet leben. 52 % der Jugendlichen sagen, dass ihr Leben ohne Internet langweilig wäre. 46 % sagen, dass sie schon einmal eine falsche Altersangabe gemacht haben, um ein bestimmtes Angebot wie Spiele oder Online-Shopping zu nutzen. 89 % sagen, dass sie im Internet schon einmal etwas gelernt haben. 61 % der Kinder sagen, dass ihre Eltern ihnen erklären, was im Internet erlaubt ist und was nicht. Die anderen 38 % sagen, dass ihre Eltern regelmäßig mit ihnen darüber reden.
Laut einem Artikel in der britischen Zeitung The Guardian kommen immer mehr Kinder in Kliniken wegen Sucht oder weil sie sich hilflos fühlen. Viele Kinder, manche bereits im Alter von 10 Jahren, denken schon darüber nach, Selbstmord zu begehen. Manche machen auch gefährliche Challenges, mit denen sie komplett fremde Personen beeindrucken wollen. Diese enden manchmal auch tödlich oder mit schweren Verletzungen. Sie haben meistens keine Freunde in der Klasse oder fühlen sich wie ein Außenseiter. Sie schnappen nach jeder Chance, sich zu fühlen, als würden sie zu etwas dazugehören.
Die durchschnittliche Zeit, die ein Teenager mit seinen Freunden verbringt (ein echtes Treffen, nicht via WhatsApp), ist seit 2010 um 65 % gesunken. Ein normales Kind zwischen 10 und 12 verbringt durchschnittlich 107 Minuten am Tag am Handy. Je nach Alter steigt diese Zeit auch an. Laut einer Statistik der britischen Zeitung The Guardian verbringt man, wenn man nur eine Stunde am Tag sein schon 15 Tage im Jahr nur am Handy! Dies verdoppelt sich um jede Stunde, sodass, wenn man 7 Stunden am Tag am Handy ist, dass man im Jahr 106 Tage am Handy verbringt! Man könnte dies auch so umrechnen: Wenn man bis 80 Jahre alt lebt und seit man 10 Jahre alt ist sein Handy hat und jeden Tag 6 Stunden am Handy war, dann hat man 6370 Tage in seinem Leben am Handy verbracht. Das sind ungefähr 17,5 Jahre im Leben. Wenn ihr weitere Informationen finden wollt, dann schaut euch die Kinder- & Jugendstudie 2024 von Bitkom an, oder recherchiert auf The Guardian.com.
Ein Interview
Dazu haben wir ein Interview mit ein paar Schülerinnen aus der 6d gemacht, die auf ihre Klassenfahrt nach Norderney auf ihre Handys verzichten mussten.
Wie fandet ihr die Handyregelung auf Norderney?
Wir fanden das sehr doof. Wenn wir auf Klassenfahrt sind, dann nutzen wir es meistens um Fotos zu machen, oder unsere Eltern anzurufen.
Fandet ihr, dass die Handys vermisst worden sind?
So mittelmäßig. Es war auch cool ohne sie. Wir konnten halt keine Fotos machen, oder so was.
Konntet ihr Eure Eltern noch schreiben bzw. telefonieren?
Ja, unsere Klassenlehrerin hatte ein Notfallhandy, wo wir unsere Eltern im Notfall anrufen konnten.
War es ohne ihnen langweilig, oder hat es nichts ausgemacht?
Nein. Wir fanden es an manchen Tagen gut, aber an manchen Tagen war es auch schlecht.
Was würdet ihr sagen, wenn ihr wüsstet, dass die 8.Klassen ihre Handys mitnehmen durften und bei den Franzosen sogar die ganze Nacht behalten durften? – Findet ihr das unfaire?
Ja, dass finden wir unfair. Nur weil sie älter sind, sind sie nicht vertrauenswürdiger. Wir würden sogar sagen, dass sie mit ihren Handys mehr Mist bauen als wir.
Vielen Dank für das Interview! 🙂
Wie man sehen kann ist das Handy ein kompliziertes, gefährliches, aber auch interessantes Thema. Die einzigen Tipps, die ich ausrichten kann sind: Achte auf die Sicherheit von dir selbst und von anderen, versuch dich sicher im Netz zu bewegen und versuche auch mal das Handy wegzulegen, ein Buch lesen oder ein Brettspiel zu spielen. Glaub mir, eine Stunde am Tag reicht.